Donnerstag, 16. Mai 2013

Spaßprojekt Hausvisualisierung

Wer mich kennt weiß, dass ich als IT Fan so vieles wie möglich rechnergesteuert erledigen will.

Aus diesem Grund habe ich mich für ein Bus System in meinem Haus entschieden.

Hier ein Bild meiner zukünftigen Visu (lauffähig im jedem Browser und auch als selbstgeschriebenes Android App).

Diese Visu wird auch auf einem Tablet bei mir an einer Wand dargestellt. Grundsätzliches Schalten von, zum Beispiel, Lichter kann aber nach wie vor über bessere "normale" Schalter erfolgen.

Die nicht Technik interessierten können das Lesen hier abbrechen.

Konkret entschieden habe ich mich für KNX aus folgenden Gründen:

  • kein Single point of failure wie bei SPS Lösungen ala Loxone, abgesehen von der Stromversorgung
  • Verfügbarkeit von sehr vielen Herstellern
  • Open Source Implementierungen verfügbar, zum Beispiel das bcu-sdk


Als kompletter Anfänger in dem Bereich musste ich mich sehr viel einlesen. Aber als ehemaliger Softwareentwickler mit Erfahrung in der Industrieautomatisierung tat ich mich relativ leicht. Nach kurzer Zeit hatte ich mir alle Geräte rausgesucht, die ich so brauche und einen Teil davon über www.voltus.de bestellt.

Mein Testaufbau sieht so aus:


Wie man erkennen kann, ist dabei folgendes integriert:

  • Stromversorgung
  • 20fach Schaltaktor
  • 4fach Rolloaktor
  • 6fach Heizungsaktor
  • USB Schnittstelle
  • IP Schnittstelle
  • EIB-PC
  • 1 Gira Smartsensor
  • 4 herkömmliche Schalter/Taster über eine Tasterschnittstelle angeschlossen
  • 2 Glühbirnen
  • Raspberry Pi


Das Testsystem ist bereits komplett konfiguriert. Wenn man nicht gerade IT Anfänger ist und ein bißchen etwas von Automatisierung versteht, ist das auch nicht wirklich schwer.

Neben den normalen Tastern kann man die Glühbirnen auch per Weboberfläche steuern. Die Heizungsregelung werde ich nur per Browser einstellbar machen, so oft wird man die Solltemperatur nicht ändern müssen.

Nun, was man dazu braucht, darauf möchte ich gerne eingehen:



Da nicht gleich alles von Beginn weg gelaufen ist hier noch eine Anleitung, auch für mich als Gedächtnisstütze:

  • Für den Pi habe ich mir das Image von smarthome.py und smartVISU geladen und installiert, zu bekommen unter https://github.com/mknx/smarthome/wiki/SmartHome.pi
  • Verwendet man die IP Schnittstelle zur Kommunikation, kann man den installierten eibd verwenden, nimmt man aber eine USB Schnittstelle muss man selbst Hand anlegen und zwar wie folgt:
  • ausführen von "apt-get install patch automake autoconf unzip libtool pkg-config" auf der shell des Pis
  • erstellen eines Verzeichnisses /usr/local/src/bcusdk
  • Download des cEMI Patches von hier und kopieren nach /usr/local/src/bcusdk, wenn man eine cEMI USB Schnittstelle verwendet (zB MDT KNX USB Interface)    
  • Download des USB Patches von hier und kopieren nach /usr/local/src/bcusdk   
  • ausführen der folgenden Kommandos:
export LD_LIBRARY_PATH=/usr/local/lib
cd /usr/local/src/
wget https://www.auto.tuwien.ac.at/~mkoegler/pth/pthsem_2.0.8.tar.gz
tar xvfz pthsem_2.0.8.tar.gz
cd pthsem-2.0.8
./configure
make
make install
cd ..
git clone git://bcusdk.git.sourceforge.net/gitroot/bcusdk/bcusdk
cd bcusdk/
patch -p1 < bcusdk-usb-cemi.patch
patch -p3 < read-within-callback.patch
autoreconf -fi
./configure --with-pth=yes --without-pth-test --enable-onlyeibd --enable-eibnetip --enable-eibnetiptunnel --enable-eibnetipserver --enable-usb
make
make install
cp /usr/local/bin/eibd /usr/bin/
  • unter "/etc/default/eibd" muss dann noch EIB_IF angepasst werden, bei mir sieht das so aus: "EIB_IF="usb:1:4:1:0:0""
  • Den richtigen Eintrag findet man mit dem Kommando "findknxusb" heraus.
  • erstellen eines Files /etc/udev/rules.d/70-persistent-eib.rules mit folgendem Inhalt, damit eibd nicht als root laufen muss:
# MDT Technologies GmbH: KNX-USB Interface (REG)
SUBSYSTEM=="usb",ENV{DEVTYPE}=="usb_device",ATTR{idVendor}=="16d0", ATTR{idProduct}=="0491",GROUP="root",MODE="0666"
  • nach einem Neustart wird dann der "neue" eibd verwendet.
  • Wenn man den Android Standardbrowser verwenden möchte, dann kann man leider nicht smarthome.py als Backend für die Visu nehmen, da dabei WebSockets verwendet werden und der Android-Standard-Browser kann dies leider nicht. Deswegen habe ich mich für LinKNX als Backend entschieden. smartVISU liefert dafür auch einen Treiber mit. Installation auf dem Pi:
  • Download der Sourcen vom Link oben
  • Die genauen commands habe ich leider nicht mehr, aber soweit ich mich erinnere: entpacken, "./configure", "make", "make install"
  • Konfigurieren mittels XML-File
  • Aufruf als Daemon mittels "linknx -c/usr/local/linknx/linknx.xml -d"
  • Konfiguration in smartVISU abschließen und dann sollte die Kommunikation laufen
  • Anschließend muss man sich nur mehr die gewünschten Webseitenelemente für smartVISU zusammenstellen, hier ist etwas HTML Kenntnis von Vorteil


Zusammenfassend bin ich mit dem Ergebnis mehr als zufrieden. Die USB Schnittstelle braucht man zum Programmieren sowieso und mit dem Pi hat man um 35$ einen komplette und ziemlich gut aussehende Visu.

Was bleibt jetzt noch?

  • heraussuchen und bestellen der restlichen KNX-Komponenten, aber natürlich auch normale Dinge wie Steckdosen
  • Umsiedelung der Komponenten in den Neubau und programmieren der Geräte
  • Vervollständigen der Visu
  • Android Tablet besorgen und an die Wand hängen
  • mit dem EIB-PC von Enertex (http://www.enertex.de/d-eibpc.html) muss ich mich noch beschäftigen, was der kann weiß ich gar noch nicht
  • Fertigstellung meines privat entwickelten WinCC OA Treibers für eibd


Auf jeden Fall freue ich mich bereits darauf, wenn alles fertig ist und läuft. Aktuell schauts ziemlich gut aus.

lg,
Andreas

Dienstag, 14. Mai 2013

3 Wochen Baustellenverbot...

...denn gestern haben die Arbeiten für den Estrich begonnen.

Aber der Reihe nach, ich bin ja noch eine Zusammenfassung schuldig, was seit November 2012 so passiert ist:
  • Ende Oktober 2012 wurden Wasser-, Kanal- und Stromanschluss hergestellt
  • Die Sanitärrohinstallationen wurden im November 2012 durch die Firma CoolControl aus Donnerskirchen (http://www.coolcontrol.at) fertiggestellt.
  • Über den Winter haben wir nur den Dachboden in Eigenregie isoliert und eine Dachbodentreppe eingebaut
  • Dann, Anfang 2013, haben wir mit der Verkabelung begonnen und damit immer zwischendurch weitergemacht. Fertig waren wir damit erst vor ca. 2 Wochen. Verlegt wurden ca. 3km Kabel (Strom, KNX-Bus, diverse Sensoren, SAT, LAN).
  • Die Innen-Fensterbänke habe ich übers Internet von http://www.fenster-bank.at/ (aus Tschechien) bestellt. Hat sehr gut geklappt.
  • Ende März wurde der Innenputz durch Baumeister Thurner fertig gestellt
  • Ende April wurden die Außentüren durch Firma Kutro (www.kutro.at) geliefert und montiert
  • Zur gleichen Zeit ungefähr wurde die Fassade auf der Nachbarseite fertig gemacht
  • Vorige Woche haben wir dann noch im Badezimmer eine Rigips-Zwischendecke gemacht und die Badewanne gesetzt
Gestern wurde mit dem Untergrund für die Fußbodenheizung begonnen (Styroporschüttung). In einer Woche kommt die Fußbodenheizung und eine weitere Woche danach der Estrich.

Bis jetzt hatten wir sehr viel Glück bei der Auswahl der Unternehmen, die bei uns gearbeitet haben. Einzig ein Drücker einer Außentür war zerkratzt, der wird aber noch getauscht.

Das allerwichtigste zum Schluss, noch ein paar Fotos und ein Video.

lg,
Andreas

Ich habe wirklich selbst gearbeitet :-)

Braucht man wirklich 20 Spots im Badezimmer, ich sage "Ja". Und es soll kein Filmstudio werden :-)

Die neue Badewanne in ihrer endgültigen Position:

Büro im Obergeschoss:

Vorraum Obergeschoss:

Wohnzimmer Erdgeschoss:

Essbereich Erdgeschoss:

Vorraum Erdgeschoss mit Claudia und meiner sowie Claudia´s Mutter:

Eingangsbereich von außen mit unseren Kindern

Beginn der Arbeiten für die Styroporschüttung:

Eine kleine Videohausführung: